Women of the YEAR 2020
Dürfen wir vorstellen: Unsere 10 Hamburgerinnen des Jahres
Diese 10 Ladys solltet Ihr unbedingt näher kennenlernen! Jede dieser Hamburgerinnen hat unsere Hanstestadt nämlich in diesem Jahr mit viel Herzblut und Engagement ein Stück schöner, gerechter, lebenswerter oder kreativer gemacht. Aber lest am besten selbst, was diese Powerfrauen alles bewegt haben, und lasst Euch von ihnen inspirieren…
Im Team für mehr Equality
„Die Periode ist kein Luxus“ unter diesem Motto haben die Hamburgerinnen Nanna-Josephine Roloff und Yasemin Kotra vor 2,5 Jahren ihre Petition auf der Plattform change.org ins Leben gerufen, um den Alltag von Frauen in unserem Land ein Stück fairer zu machen. Ihr Ziel: Die Steuer von Tampons, Binden & Co. von 19 Prozent für Luxusartikel auf den ermäßigten Steuersatz von 7 Prozent zu reduzieren. 190.000 Unterschriften kamen dank ihrer Initiative zusammen, so dass die unfaire Tamponsteuer vom Bundestag abgeschafft wurde und wir seit Anfang dieses Jahres für Monatshygieneartikeln nicht mehr so tief in die Tasche greifen müssen. „Unsere Kampagne zeigt, dass wir als Bürger*innen auch außerhalb von Wahlen etwas bewegen können”, sagt Nanna. “Wenn wir nur eine Person dazu ermutigen können, selbst aktiv zu werden, ist das genauso viel wert, wie unser Erfolg selbst.” Klar, dass für sie schon das nächste Thema auf der Agenda steht. Während Yasemin an ihrer Masterarbeit schreibt, hat Nanna die Initiative Comms for Equality ins Leben gerufen, bei der es um Gleichberechtigung durch Kommunikation geht. Weiter so, Ladys!
Mit der Macht der Sprache
Diese Frau lässt sich in keine Schublade stecken! Kübra Gümüşay zählt zu den einflussreichsten Journalistinnen und politischen Aktivistinnen unseres Landes. Sie schreibt und referiert zu den Themen Internet, Politik, Feminismus sowie Rassismus und hat dieses Jahr mit ihrem Buch “Sprache und Sein” ein weiteres wichtiges Thema auf die Agenda gebracht. In ihrem Beststeller geht die studierte Politikwissenschaftlerin der Frage nach, wie Sprache unser Denken prägt und unsere Politik bestimmt. Sie zeigt, wie Menschen als Individuen unsichtbar werden, wenn sie immer als Teil einer Gruppe gesehen werden – und sich nur als solche äußern dürfen. Sie fordert eine Sprache, die Menschen nicht auf Kategorien reduziert, und ein gemeinschaftliches Denken in einer sich zunehmend polarisierenden Welt. Und ihre Vision, setzt sie auch direkt in die Tat um. Gemeinsam mit Jessica Louis, Onejiru Arfmann und Nürsen Kaya hat sie Anfang 2020 den feministischen Co-Creation Space Eeden in Hamburg eröffnet. Hier finden visionäre Frauen zusammen, um gemeinsam eine gerechtere und glücklichere Gesellschaft zu gestalten.
Bye, Body-Shaming!
Hamburgs beste Botschafterin für Body-Positivity ist in diesem Jahr definitiv die Plus-Size-Influencerin Julia Kremer. Gemeinsam mit ihrer Münchner Blogger-Kollegin Verena Prechtl hat sie im Sommer die Awareness-, Pro-Vielfalt- & Anti-Diskriminierungs-Kampagne #RespectMySize gestartet. Auf Social Media und auf ihrem Blog schoenwild.de räumt sie mit Vorurteilen gegenüber übergewichtigen Menschen auf und zeigt, wie viel Schönheit in jedem von uns steckt, ganz egal welche Kleidergröße er trägt.
Brückenbauerin
Wie es ist, plötzlich in einem fremden Land zu leben, dessen Sprache man nicht versteht, musste Bjeen Alhassan selbst erfahren. Sie kam 2014 aus Syrien nach Deutschland, schlug sich durch – lernte Deutsch und machte ihren Master in BWL. Um ihre Erfahrung weiterzugeben, hat sie die Facebook-Gruppe “Lernen mit Bijin” ins Leben gerufen, über die sie mehr als 200 Frauen erreicht. “Beruflich habe ich auch mit Geflüchteten zu tun und wir durften während des Lockdowns keine Beratungen vor Ort anbieten. Stattdessen habe ich viel aus dem Home Office gearbeitet”, erzählt die 28-Jährige. “Also habe ich mir überlegt, wie wir diese Menschen erreichen können. Mir kam die Idee, dass eine Facebook Gruppe ein guter Weg wäre. Ein Facebook Account ist eine kleine Hürde im Vergleich zu der Bürokratie in Deutschland.” Sie unterstützt die Teilnehmerinnen nicht nur dabei, Deutsch zu erlernen, sondern hilft auch bei Fragen des täglichen Lebens – vom Antrag für die Ausländerbehörde bis zum Arztbesuch. “Die Frauen schätzen diese Gruppe, weil ich ihnen aus meiner eigenen Erfahrung ihre Fragen beantworten kann”, sagt Bjeen, die für ihre Initiative von der Bundeskanzlerin mit dem Nationalen Integrationspreis ausgezeichnet wurde.
Pionierin für Empowerment
Sie ist eine echte Vorreiterin, wenn es um female Empowerment geht: Bereits vor drei Jahren, als das Thema noch nicht so sehr im Fokus stand wie heute, hat Daniela Batista dos Santos das Format The Circle of Wonderwomen gegründet – eine Gesprächsrunde, um ganz speziell Frauen die Möglichkeit zu bieten, sich gegenseitig auszutauschen, zu inspirieren und zu bestärken. Mittlerweile betreibt sie einen eigenen Podcast, veranstaltet Live-Events mit spannenden Speakerinnen (schon mal den 16. Januar 2021 für ihre neues Formats The Wonderwoman Power im Kalender notieren) und hat in diesem Jahr zudeaußerdem den Wonderwoman Club ins Leben gerufen, der mit einem individuellen Mentoring-Programm Frauen Tag für Tag auf ihrem Weg zu mehr Selbstverwirklichung begleitet. Genau so eine Mutmacherin, die uns Achtsamkeit lehrt, Motivation schenkt und uns zeigt, dass in jeder Krise auch Chancen stecken, brauchen wir in diesen turbulenten Zeiten!
Sie gibt Ideen neuen Raum
Christin Siegemund hat mit ihrem Foodlab in der HafenCity ein kreatives Zentrum für die Hamburger Food-Szene geschaffen. Mit einem einzigartigen Mix aus Coworking-Space und Gastronomie bringt sie dort auf 1200 qm Food-Start-ups und Genießer zusammen. Neben dem Coworking-Space gibt es im Foodlab verschiedene Küchen zum Entwickeln, Produzieren und zum Testen, ein Foto- und Eventstudio, eine hauseigene Kaffeerösterei und ein Pop-up Restaurant, in dem alle vier Wochen der Betreiber wechselt. “Als ehemalige Bloggerin und Werberin, habe ich für einige Food Start-ups gearbeitet und dabei erkannt, dass eine gemeinsame Infrastruktur fehlt”, erklärt Christin. “Ein Büro kann man sich als Gründer vielleicht gerade noch leisten, wenn man nicht im Home Office sitzt. Aber eine Küche, in der man seine Produkte herstellen kann, sodaß sie in einem Supermarktregal einen Platz finden können, das gab es so nicht. Und schon gar nicht beides an einem Ort.” Toll: Während des Lockdowns bietet das Foodlab Take Away Food an – und spendet für jede verkaufte Portion eine weitere an Obdachlose!
Starke Stimme
Abgesagte Auftritte, verschobene Album-Releases, fehlende Gagen – besonders Musiker hat das Corona-Jahr hart getroffen. Die Hamburger Soulsängerin Miu hat sich nicht unterkriegen lassen und sich zur Flucht nach vorn entschieden. „Direkt nach den ersten Absagen hab ich mit meinen Musikern beschlossen, eine EP im Social Distancing zu schreiben und zu produzieren”, erzählt Miu. Damit die EP Wirklichkeit wurde, hat Miu, der über 40 Auftritte abgesagt wurden, mittels Crowdfunding 10.000€ gesammelt und sich gleichzeitig kulturpolitisch engagiert und sich für eine Verbesserung der politischen Unterstützung für Künstler stark gemacht. „Mir ist wichtig, dass ich meiner Band und meinem Team gerade eine Perspektive bieten kann und zumindest einen kleinen Teil ausgefallener Gagen kompensieren kann”, sagt sie und setzt ihren Plan erfolgreich in die Tat um. Ende August sind Mius „Corona Tapes“ erschienen, auf denen sie die aktuelle Krise mit Galgenhumor und tanzbaren Arrangements angeht. Wenn eh alles gerade schon so furchtbar ist, braucht es nicht noch traurige Musik, findet Miu. Recht hat sie!
Sie bringt Hilfe auf die Strasse
Für die, die in Zeiten von #stayhome kein Zuhause haben, setzt sich Nadine Herbrich ein. Die Mit-Gründerin des Social Start-up Recyclehero, das wiederverwertbare Materialien wie Altglas oder Altpapier per Lastenrad von seinen Kunden abholt und fachgerecht entsorgt, hat in der Corona-Krise den Fahrradabholservice zu einem Lieferservice für hilfsbedürftige Menschen umfunktioniert. Unter dem Motto “StraßenSUPPE” versorgen sie und ihre Kooperationspartner, Obdachlose und Bedürftige mit warmen Suppen, belegten Broten und Hygieneartikeln. “Als Social Start-up versuchen wir, einen sozialen und klimafreundlichen Impact zu haben”, sagt Nadine und hat direkt die nächste Aktion in der Pipeline. Mit ihrem neuen Projekt will sie im Winter Obdachlose mit Wärmflaschen versorgen. 1.000 Stück sollen dafür in den nächsten Wochen verteilt werden. Fürs Befüllen mit heißem Wasser wird es feste Stationen geben, aber auch unsere Mithilfe ist gefragt: “Obdachlose Menschen sind aktuell besonders von den kalten Temperaturen und der Corona-Situation betroffen”, erklärt Nadine. “Wir sollten deshalb aufmerksam sein, ob jemand in unserer Nachbarschaft Hilfe benötigt – das kann z.B. ein heißer Tee sein oder eine Wärmflasche, die wir regelmäßig auffüllen.”
Kämpferin gegen
Corona
Sie erforscht das, worauf wohl gerade alle am sehnsüchtigsten warten – einen Impfstoff gegen das Corona-Virus: Die Hamburger Infektiologin Prof. Dr. med. Marylyn Addo vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) startete Anfang Oktober am UKE die Phase-I-Studie des Covid-19-Impfstoffkandidaten MVA-Sars-2-S. Für ihre Arbeit an der Entwicklung eines Impfstoffs wurde sie vom German Medical Club zur Medizinerin des Jahres 2020 gekürt.
Fotos: © Hennig Kretschmer, © Elif Küçük, © Vierfotografen, © Vitali Strelski, © Zaucke, © foodlab, © Carlos Fernandez Laser, © CARLOS BANK 2020, © Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
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