Sarah Hanikel ANZEIGE
3 FRAGEN AN
Günter Fink
by Bintu Cham
Hamburger Radio-Legende! Günter Fink prägte mit seinen zahlreichen Sendungen vor allem in den 80er und 90er Jahren auf NDR 2 eine ganze Generation von Radiohörern. Sein sonntägliches “NDR2 – Club-Wunschkonzert” war Kult und ist es bis heute. Auch im TV war Günter Fink sehr erfolgreich. Er spielte zum Beispiel den Lockvogel für “Verstehen Sie Spaß?”, war Showmaster der WDR-Sendung “Montagsmarkt”, präsentierte das ARD-Vorabendprogramm und führte durch die Nachrichtensendung “NDR-Aktuell”. Heute ist der 72-Jährige überwiegend hinter Kamera und Mikrofon aktiv. Er arbeitet unter anderem als selbstständiger Journalist, Autor sowie als Musikproduzent und Texter, entwickelt Konzepte für neue Fernsehsendungen und ist PR-Berater für Künstler*innen aus der Kulturszene. Mrs.CITY Ernährungs- und Gesundheits-Expertin Bintu Cham hat Günter Fink zum Kurz-Interview gebeten und sich verraten lassen, wie seine Karriere damals begonnen hat, was er an seinem Job liebt und warum das Leben für ihn ohne Script am schönsten ist…
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Wie bist du zum Radio gekommen?
Meine Karriere als Radiomoderator begann in den frühen 70ern mit einem 1 1/2 – jährigen sehr gutem Volontariat beim Norddeutschen Rundfunk, für das ich unter circa 6.500 Bewerbern mit 5 anderen ausgewählt wurde. Anschließend arbeitete ich als freier Mitarbeiter für den NDR-Hörfunk und -Fernsehen und wurde dann nach einiger Zeit als festangestellter Redakteur übernommen, um dann auf eigenen Wunsch wieder als sogenannter „ständiger freier Mitarbeiter“ für den NDR, aber auch dann für andere Sender arbeiten zu können. Ich wollte schon seit jeher immer „frei“ in meinem Beruf arbeiten und nicht nur mit dem NDR „verheiratet“ zu sein.
Zwei Talk-Profis unter sich: Bintu Cham hat Radio-Legende Günter Fink zum Gespräch getroffen.
Hat dir dein Job immer Spaß gemacht?
Mein Job hat mir im Großen und Ganzen immer sehr viel Spaß gemacht! Ich liebte seine Vielseitigkeit, die ständige Spontaneität, die Begegnung mit den unterschiedlichsten Menschen, sowie auch das leicht kribbelnde Lampenfieber vor meinen Radio- und später auch Fernsehsendungen, das für mich auch nach so vielen Jahren im Entertainment-Business, ein Zeichen von Lebendigkeit & Begeisterung symbolisiert. Das war schon eine sehr aufregende Zeit! Aber auch eine für mich traurige, denn als ich regelmäßige Sendereihen entwickelte, wie das „NDR 2 Club-Wunschkonzert“, mein Lieblingskind, musste ich es 1989/90 leider beerdigen. Da die damalige NDR 2-Chefetage meinte, sie müsse, als RSH und andere Privatsender auf den Markt kamen, diese kopieren. Anstatt sich auf die jahrelang aufgebauten Qualitäten zu besinnen, wurden diese abgeschafft. Was für ein fataler Fehler! Als die “Totengräber” sich auch an mein „NDR2 – Club Wunschkonzert“ heranmachten, um mir vorzuschreiben, dass ich nur noch Wunschtitel der Hörerinnen und Hörer senden dürfte, die in das „Format“ passen, habe ich die Sendung notgedrungen aufgegeben. Ich wollte meine Fangemeinde dieser Sendung nicht belügen.
Da zum „Formatieren“ auch zeitliche Wortbegrenzungen zählten, habe ich als NDR 2-Redakteur und Moderator die Brocken endgültig hingeworfen. Da Kreativität in der Gestaltung einer Sendung, die man moderiert, nicht mehr gefragt war. Man kann mich eben nicht formatieren. Das Ergebnis ist bekannt – heute läuft auf allen öffentlich-rechtlichen Sendern überall die gleiche Musik – Soße. Einheitsbrei. Das Beste aus den 70ern, 80ern und… na, Ihr wisst schon. Dudelfunk. Mich macht diese Entwicklung des Radios jedenfalls sehr traurig. Ich bin dann ja bekanntlich auch zum NDR-Fernsehen gegangen.
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Günter Fink zeigte sich einst ganz entspannt bei seinem Moderations-Job im Radiostudio
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Welche Botschaft hast du für die junge Generation?
Mein ganz persönliches Lebensmotto lautet: „Am schönsten ist das Leben ohne Script.“ Diese Lebensphilosophie möchte ich sehr gerne auch der jungen Generation mit auf den Weg geben. Für mich bedeutet es, der Spontaneität des Lebens und all seinen Facetten Raum zu geben. Dazu gehört für mich auch, dass Verantwortliche, wie Lehrerinnen und Lehrer, Vorgesetzte oder andere, ja auch Mütter und Väter oder wie in meiner Branche in den Chefetagen der Sendeanstalten, den Nachwuchs fördern und dessen Talente entdecken. Also, dass man überhaupt erstmal grundsätzlich der jungen Generation die Möglichkeiten an die Hand gibt, ihre Kreativität, die bekanntlich vor allen Dingen aus Spontanität entsteht, ausleben zu können. So wie ich es erleben durfte und was mich privat wie beruflich zu dem gemacht hat, was mich bis heute mit einem großen Anteil meines Daseins als Mensch ausmacht. Dafür bin ich sehr dankbar. Aus eigener Erfahrung möchte ich der jungen Generation meinen Wunsch weitergeben: Lasst Euch nicht einengen! Ja, auch nicht von der Politik oder den Medien, die versuchen uns zu manipulieren. Oder wie unser Udo Lindenberg sagt: „Mach’ Dein Ding!“
Weitere Infos zu Bintu Cham erhaltet Ihr unter:
Fotos: © Bintu Cham, © Günter Fink privat
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