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Das Kunstprojekt “FIDS Open Research Lab” im Hamburger Hafen spürt mit Hilfe von hochauflösenden Kameras und Künstlicher Intelligenz der Stimmungslage von Zugvögeln nach – und übersetzt diese in menschliche Sprache.
Wie wir in den Himmel blicken und dabei über uns selbst und die Natur etwas lernen können, zeigt uns Fotograf Claudius Schulze. Mit seinem “FIDS Open Research Lab” beobachtet er die Vögel, die über den Hamburger Hafen ziehen, und übersetzt ihre Kommunikation in unsere Sprache – live zum Mitlesen! So bringt der Künstler die beiden Themen zusammen, die ihn besonders beschäftigen: Auf der einen Seite die globale Erwärmung und Artensterben, auf der anderen die Schaffung neuer Landschaften und Lebensformen durch Geo-Engineering, Künstliche Intelligenz und Bionik.
Beflügelnde Aussichten
Ende Mai macht sich die “Zoë X” auf die Reise durch den Hamburger Hafen. Die ehemalige Schleppbarkasse ist jetzt die Grundlage des “FIDS Open Research Lab”, eines ambitionierten Projekts des Künstlers und Fotografen Claudius Schulze, das sich an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft bewegt.
Bis Mitte August wird das mit hochauflösender Kamera, zahlreichen Sensoren und anderer Technik ausgerüstete Boot Zugvögel beobachten, die über dem Hafen fliegen. Dabei werden Informationen zu Orientierung, Flugwegen und Kommunikation der Vögel gesammelt, von einer Künstlichen Intelligenz in Echtzeit interpretiert, in deutsche Sprache übersetzt und als Text angezeigt. Zum Einsatz kommt dabei eine alte Tafel, die üblicherweise an Flughäfen die Ankunfts- und Abflugzeiten von Linienflügen anzeigt. Dieses “Flight Information Display System”, kurz FIDS, ist auf der Barkasse installiert. Menschen, die von der Hafenkante oder dem Elbstrand aus die “Zoë X” beobachten, können lesen, wie es den Vögeln geht, die gerade über ihren Köpfen am Himmeln ziehen, weil Bio-Indikatoren, die dem menschlichen Auge bisher verborgen blieben, erstmals live in eine verständliche Sprache übersetzt werden.
Der Natur auf der Spur
Erfunden wurde das System vom Hamburger Künstler Claudius Schulze, der sich mit menschgemachten Umweltveränderungen beschäftigt und dieses abstrakte und komplexe Thema emotional erfahrbar machen möchte. Er sagt: “Ob Technologien wie Künstliche Intelligenz Klimaveränderungen befeuern oder aufhalten und zu einem besseren Verständnis der Rolle des Menschen in der Natur beitragen können, ist eine Frage, die mich schon sehr lange beschäftigt. Kann Technik eingesetzt werden, um zu einem höheren Bewusstsein oder einer empfindlicheren Sensibilität zu verhelfen? Abläufe in der Natur erfahrbar und sichtbar machen – das interessiert mich. Aber welche Wechselwirkungen, positive wie negative, entstehen durch diese Technologien? Mit FIDS habe ich ein System erfunden, mit dem sich die Vögel im Hamburger Hafen automatisch beobachten lassen und etwas über das Wohlbefinden der Tiere erfahren lässt. Das finde ich unglaublich spannend. Mal schauen was da so fliegt!“
Das “FIDS Open Research Lab” wird für jeweils zwei Wochen zunächst in der Bille, entlang der Elbe und im Hafen sowie den Wilhelmsburger Kanälen aber auch im Museumshafen Oevelgönne, am Sandtorhafen in der Hafencity und in Fahrt entlang der Elbe zu sehen sein. Die verschiedenen Stationen können unter www.fids-openresearchlab.org verfolgt werden. Zwei Ausstellungen bilden das künstlerische Rahmenprogramm: Den Auftakt macht die Ausstellung Spuren der Zerbrechlichkeit, die am 31. Mai zusammen mit dem FIDS Open Research Lab im Kraftwerk Bille eröffnet wird. Ende Juli ist eine zweite Ausstellung im Atelierhaus 23 am Veringkanal in Wilhelmsburg geplant. Die über den Projektzeitraum gesammelten Daten werden zudem am 6. August in einem Abschlussevent präsentiert, das parallel zum Vogelball im Wilhelmsburger Uferpark stattfindet.
Weitere Infos ZU CLAUDIUS SCHULZE UND
DEM “FIDS Open Research Lab” ERHALTET Ihr unter:
Hier findet Ihr Claudius Schulze in den Sozialen Netzwerken:
Fotos: © Evgeny Makarov, © Nadja Bülow, © Kevin McElvaney
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