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Art made in Hamburg

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CITY-GUIDE, CITY-LIFE

Art made in Hamburg

ART made in HH

Wie kreativ unsere Stadt ist, zeigen diese Hamburger Künstlerinnen

Sie bringen uns zum Träumen und zum Nachdenken, machen gesellschaftliche Missstände sichtbar und schenken uns neue Eindrücke und Erkenntnisse: Wir stellen Euch fünf junge Hamburger Künstlerinnen vor, die mit ihren Werken weit über die Stadtgrenzen hinaus für Furore sorgen, und lassen uns von ihnen verraten, wie sie zur Kunst gefunden haben, wovon sie sich inspirieren lassen und was die kreative Arbeit für sie bedeutet…

MAGDA KRAWCEWICZ

⠀MAGDA
⠀KRAWCEWICZ

Wie bist du zur Kunst gekommen?
Durch den Wunsch mit meinen Händen zu arbeiten, etwas zu schaffen und dabei die größtmögliche Freiheit zu empfinden. Seit meinem Studium in Hamburg habe ich meine Energie konkret in diese Richtung gelenkt.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Vielleicht würde ich es nicht direkt Stil nennen, es geht mir um An – und Abwesenheit von Körpern, es geht um Fragilität, Vergänglichkeit und die Spannung die dadurch entsteht.

Woher holst du dir deine Inspirationen?
Aus Beobachtungen meiner Umgebung ebenso wie der inneren Einkehr. Aus der Literatur, Mythologie, aus Sammlungen der Kunst und Wunderkammern, Geschichte. Inspiration entfaltet sich meistens, wenn ich kontinuierlich bei der Arbeit bin.

Möchtest du eine Message mit deiner Kunst vermitteln?
Mit meiner Kunst möchte ich eine Verbindung zum Betrachter aufnehmen und ihn berühren, seine Sinne auf eine Reise schicken. Fragen aufwerfen, auf Zerbrechlichkeit und Schönheit der Existenz hinweisen.

Bitte vervollständige diesen Satz: Kunst ist für mich… essentiell, mein persönlicher Weg, die Welt zu begreifen.

Art by Magda Krawcewicz: “Medusa Deep Sea”; ink, pigment, gouache on paper; 76 x 56 cm. “The Judgement”; oil on canvas; 120 x 100 cm; “Anima  01 (Atemseele)”; glaze, porcelain; 16 x 12 x 3 cm / 16 x 11 x 3 cm. “the inner – what is it?”; oil on canvas; 100 x 80 cm. Portraitfoto der Künstlerin: Jens Umbach

Penny Monogiou

Penny Monogiou

Wie bist du zur Kunst gekommen?
Als Kind habe ich immer in den Sommerferien meine Großmutter in Griechenland besucht. Während sie Ikonen (Hagiographie) malte, saß ich neben ihr und malte meine ersten Stillleben. Sie führte mich in den ganzen Kosmos der Kunst ein und legte damit die ersten Steine für meine Affinität zur Kunst. Zusammen mit ihr hatte ich mit acht Jahren meine erste Ausstellung in einem kleinen Kulturverein in dem Ort, in dem sie lebt.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Expressionismus im Spannungsfeld zwischen Figuration und Abstraktion.

Woher holst du dir deine Inspirationen?
Kunst ist die reine Reflexion unserer Erfahrungen, der Einflüsse, Interaktionen mit Menschen, der Ereignisse in der Gesellschaft, mit denen wir täglich konfrontiert werden. Was uns umgibt, wird in unserer Seele verarbeitet und kommt am Ende in Form eines Kunstwerkes zum Ausdruck. Die Hauptquelle meiner Inspirationen sind für mich die Menschen selbst.

Möchtest du eine Message mit deiner Kunst vermitteln??
Als Kreative wird uns eine Stimme gegeben, um verschiedene gesellschaftsbezogene Themen frei zu adressieren und Gedanken zu vermitteln. Ich möchte aber immer den BetrachterInnen überlassen, was sie in meiner Kunst als Botschaft für sich erkennen, wenn sie sich überhaupt von meiner Kunst angesprochen fühlen.

Bitte vervollständige diesen Satz: Kunst ist für mich… Aufklärung

Art by Penny Monogiou: “Aurora”; 2020; Öl auf Leinwand; 40x30cm. “Emil”; 2020; Öl auf Leinwand; 50 x 60 cm; “Lukas”; 2020; Öl auf Leinwand; 40x30cm. “Meine Dame II”; 2018; Öl auf Leinwand; 18 x 24 cm. Fotos der Kunstwerke und Portraitbild der Künstlerin: Lash Production

Art by Fulya Celik: Aktuelle Werke aus dem Repertoire der Künstlerin.

⠀SABELA GARCIA CUESTA

Wie bist du zur Kunst gekommen?
Die Kunst war schon immer in mir. Mein Großvater hat Bilder aubewahrt, die ich gemacht habe, als ich klein war, und ich bin sicher, dass er schon etwas Besonderes in ihnen gesehen hat. Ich war sehr schüchtern und ich schätze, dass das wohl mein Kanal war, um mich auszudrücken. Ich habe lange Zeit aufgehört zu malen, damit ich mich auf das “echte Leben” und das Studium und die Arbeit konzentrieren konnte. Vor drei Jahren traf ich meinen Lehrer, einen ganz besonderen Künstler, der mich wieder an den Geist der Malerei und den Wunsch erinnerte, die Welt mit Kunst zu verändern.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Ich bezeichne mich selbst als einen intuitiven Künstler. Für mich ist die Art und Weise, wie ich mich mit Kunst ausdrücke, radikal und überhaupt nicht systematisiert. Das bedeutet, dass ich mich von dem leiten lasse, was ich fühle und nicht von der Perfektion eines Werkes. Wenn ich anfange zu malen, habe ich meistens nichts im Kopf, ich fühle einfach nur Emotionen und fange dann an, sie umzuschreiben, meist in Form von Menschen oder Porträts.

Woher holst du dir deine Inspirationen?
Ich lasse mich von Gesprächen mit Menschen inspirieren. Ich mag zum Beispiel Porträts malen, die die Seele der Person zeigen. Es ist ein sehr schöner Prozess, bei dem man jemanden durch seine Augen und seine Energien sieht und ihn nicht so malt, wie er sich selbst sieht.
Und natürlich erregt alles meine Aufmerksamkeit, von der Form einer Blume oder einer Wolke, der Rinde eines Baumes, der Farbe des Himmels oder etwas, das ich gestern gegessen habe. Die Inspiration ist immer da, es ist, als würde man eine spezielle Sonnenbrille tragen.

Bitte vervollständige diesen Satz: Kunst ist für mich… ein Werkzeug, um Emotionen loszulassen, sie ist eine friedliche Waffe, um die Zukunft zu visualisieren. Gerade für mich ist die kollaborative Kunst sehr wichtig. Ich kann mich allein einschließen und in meinem Atelier malen, aber dann werde ich nicht viel Einfluss auf das Leben anderer haben. Noch kraftvoller ist die Kunst in der Gruppe, im Prozess des Malens, wo man sich von Vorurteilen befreit und sich ohne Erwartungen von den Farben mitreißen lässt.

Art by Sabela Garcia Custa: “Me, me and I”; 2019;  Acryl und Spray auf Leinwand; 80 x 100 cm. “Portrait Sophie”; Acryl auf Papier; Size A2. “The last hug”; Acryl auf Papier; Size A1; “Portrait Càtia”; Acryl auf Papier; Size A2. Portraitfoto der Künstlerin: Raimar von Wienskowski

Christine Erikah Brey

Wie bist du zur Kunst gekommen? 
Mein Weg war nicht gerade. Mir musste die Kunst erst abhanden kommen, sodass ich sie in einer persönlichen Krise wieder fand. Das ist nun etwas über 10 Jahre her und seitdem habe ich so gut wie jeden Tag gezeichnet. 

Wie würdest du deinen Stil beschreiben? 
Ich bin Zeichnerin, Grau und Schwarz-Weiß sind meine Farben. Die groß- und kleinformatige Graphitzeichnung ist der elementare Aspekt in meinen Arbeiten, ich integriere sie zum Teil mit Objekten, begehbaren Rauminstallationen und Textelementen und arbeite auch an Buchprojekten. Ich zeichne überwiegend figurativ, ergänze die Bilder aber häufig mit surrealen Komponenten, Metaphern und Symbolen. 

Woher holst du dir deine Inspirationen?
Aus allem Zwischenmenschlichem. In meiner Auseinandersetzung mit den Charakteristika von zwischenmenschlichen Beziehungen geht es um eine Weiterleitung vom Autobiografischen, von persönlichen Erfahrungen und familiären Hintergründen zu gesellschaftlichen Sujets. Das Verhältnis zwischen Individuen innerhalb einer Gruppe, die Dynamiken zwischen Subjekt und Kollektiv, die das Innere und das Äußere, aber auch philosophische Grundsatzfragen über die menschliche Existenz und deren Zusammenhänge geben mir Inspiration. 

Möchtest du eine Message mit deiner Kunst vermitteln??
Ich möchte eher Fragen vermitteln. Es ist so, dass sobald ich eine Arbeit fertig gestellt habe, sie mir nicht mehr wirklich gehört. Das heisst, ich habe keinen Einfluss mehr darauf, was jemand anderes damit verbindet, dabei fühlt, oder was für eine Message bei ihm ankommt. Von daher würde ich sagen, die Arbeiten sind eine persönliche Auseinandersetzung mit Fragen und manchmal, wenn ich Glück habe, offenbart sich für mich eine Antwort darin. Das muss dann aber keine kollektiv richtige Antwort sein. 
Wenn die Menschen sich durch meine Arbeit Fragen stellen, kritisch sind und ihre eigene Antwort darin finden, dann wäre meine Message übermittelt.

Art by Christine Erikah Brey: “Zwei im Strudel werden eins”; Graphit auf Papier; 40 x 60 cm. ‘Amistad – Now Switch! Crossing water that belongs to itself. Only belongs to itself!”, Graphit auf Papier; 50 x 70 cm. “Privileged skinny man, detox me!”; Graphit auf Papier; 22 x 17 cm.


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