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Sie verbinden gekonnt Kind und Karriere!

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CITY-GOSSIP, CITY-GUIDE

Sie verbinden gekonnt Kind und Karriere!

MOMPRENEURS

Diese Hamburger Mütter verbinden gekonnt Kind und Karriere!

Kinder = Karriere-Knick? Von wegen! Kids können der Karriere sogar einen neuen Kick geben, sie in eine ganz andere Richtung bringen oder die Work-Life-Balance verbessern. Wie das funktioniert, lassen wir uns von Hamburger Müttern verraten, die nach der Geburt ihren alten Job ad acta gelegt und sich stattdessen von ihren Kleinen zu tollen Geschäftsideen rund ums Mamasein inspirieren lassen haben…

Grosses Design für die Kleinen

Verrate uns kurz etwas von dir?
Mein Name ist Elena, ich bin 39 Jahre alt und habe ursprünglich Kommunikationsdesign an der ecosign in Köln studiert – eine Akademie für nachhaltiges Design. Mittlerweile habe ich zwei Kinder. Einen 5-jährigen Jungen, Finn, und ein 4-jähriges Mädchen, Jil.

Wann und wie entstand die Idee für Minividuals?
Da ich nur drei Monate nach der Geburt von Finn schon wieder mit Jil schwanger war, konnte ich mir nicht vorstellen, erneut meinen Alltag nur zwischen Windeln, Feuchttüchern und Pekip-Kursen zu leben. Ich hatte dies für ein Jahr wahnsinnig genossen, mich aber zeitgleich auf die Zeit zurück im Arbeitsleben und in meinem alten Körper sehr gefreut.
Da diese Planung ja nun hinfällig war und ich erneut vor der Einrichtungsplanung eines Kinderzimmers stand, wuchs die Idee heran, mein eigenes Label für schöne, waschbare Kindereinrichtung zu kreieren. Die Idee für den Namen kam spontan bei der Suche nach freien Domains. „Mini“ – für klein & „Individuals“ – für Persönlichkeiten/ Individuen… tja, das passte zu den willensstarken Kids, die ich kannte. So entstand „Minividuals“ mit Titel und URL. Die Produktidee folgte mit viel Designentwicklung und Recherche.

Dein bester Tipp für selbständige Mütter, um möglichst stressfrei den Alltag zu managen?
Leider ist Planung hier ALLES. Das Lotterleben ist vorbei:) Nein, um möglichst locker und fröhlich zu bleiben, hilft eine gute Struktur.
Selbstständig heißt nicht „selbst“ und „ständig“. Es gibt klare Arbeitszeiten und klare Zeiten mit den Kindern. Wer versucht, während der Kinderzeit zu arbeiten, wird sich auf Dauer verrückt machen, denn das Arbeiten klappt nur halb, die Kids sind mindestens so genervt wie man selbst und am Ende fühlt man sich auch noch als schlechte Mutter. Insofern empfehle ich eine möglichst klarer Trennung der Bereiche, um jedem gerecht zu werden und mit Leichtigkeit die Kinderzeit erleben zu können.

Umstandsmode zum Mieten

Verratet uns kurz etwas von euch?
Kathrin ist 37 Jahre und Jantje 36 Jahre alt. Wir sind langjährige Freundinnen und teilen neben dem gleichen Geburtsjahr noch vieles mehr: beide in Bremen geboren und dort Abi gemacht, mittlerweile leben wir in Hamburg (sogar in der gleichen Straße), von Haus aus sind wir PR-Beraterinnen und 2019 waren wir gleichzeitig schwanger. Kathrin das erste und Jantje das zweite Mal. Wir können aber schon verraten, dass Kathrin ihr zweites Kind erwartet. Jantje hat eine vierjährige Tochter und einen einjährigen Sohn und Kathrin eine zweijährige Tochter, die es kaum erwarten kann, eine große Schwester zu sein.

Wann und wie entstand die Idee für Mutterkleid? 
Wie schon erwähnt waren wir 2019 gleichzeitig schwanger. Damals haben wir ein Angebot mit schön designter und gleichzeitig funktionaler Umstandsmode, die man auch mieten kann, vermisst. Aus diesem Bedürfnis heraus ist die Idee zu Mutterkleid entstanden. Unser Wunsch ist es, dass unsere Kundinnen ihrem Stil auch in Schwangerschaft und Stillzeit treu bleiben können. Sie sich in dieser besonderen Zeit, mit all den körperlichen Veränderungen und manchmal auch Beschwerden in ihrer Kleidung wohl und schön fühlen. Außerdem ist es uns wichtig, dass unsere Kundinnen Abwechslung in ihren Kleiderschrank bringen können, ohne dabei Geldbeutel und Ressourcen übermäßig zu strapazieren und die oft sehr kurzlebige Umstandsmode so im Kreislauf bleibt. 

Euer bester Tipp für selbständige Mütter, um möglichst stressfrei den Alltag zu managen?
Unterstützung anfragen. Eine Unternehmensgründung oder Selbstständigkeit kostet viel Zeit, Energie und Engagement. Da ist es wichtig, dass der Partner oder andere Bezugspersonen das Vorhaben mittragen und bei der Kinderbetreuung und Hausarbeit einspringen und unterstützen können. Wenn die Betreuung der Kinder nicht funktioniert, wird es mit dem Arbeiten schwierig. 

Guide für Eltern

Verrate uns kurz etwas von dir?
Sehr gern! Ich bin Katja Köppen, 46 Jahre und Mutter von mittlerweile zwei pubertierenden Söhnen (17 und 18 Jahre). Ich liebe die Sonne, Lakritz und einen lustigen Abend mit meiner Familie und meinen Freundinnen. Menschen, Mode, Design-Kunst und alles Typografische zieht mich in seinen Bann. Für Rückenmassagen breche ich schon mal meine erzieherischen Grundsätze und verlängere für meine Teenager die Playtime – denn nur eine glückliche Mutter hat glückliche Kids!

Wann und wie entstand die Idee für dein Magazin? 
Tatsächlich war es schon von Anbeginn mein eigenes kleines Traumprojekt, das mich ständig beschäftigte und in die Tat umgesetzt werden wollte. Der Begriff „Mompreneur“ wurde zwar bereits in den 1990ern geprägt, dennoch kannte ihn keiner meiner Freundinnen – und auch ich nicht. Was ich kannte, waren lange Agentur- und Verlagsnächte, Pizza-Bestellungen nach 22.00 Uhr und hochschwanger um 2:30 Uhr den Proof für ein Mitarbeitermagazin eines hanseatischen Kaffeerösters zu kontrollieren und freizugeben. Da war mir klar: So geht das nicht mit Kind, und das möchte ich auch nicht. Parallel wurde mir beim Einrichten meines Nests klar, dass es nur wenige Magazine und Inspirationen mit Themen, die mich als Schwangere beschäftigten, gab. Es fehlte Anfang 2000 noch sehr stark an liebevollen Trendteilchen im Baby- und Kindersegment. Ich wollte Produkte mit Sinn und Verstand und Herzklopfen-Feeling. So kam ich mit meiner damaligen Kollegin auf die Idee, ein modernes und achtsames Hamburger Lifestyle-Magazin für Eltern und solche, die es bald werden, mit wertvollen Informationen, aktuellen Tipps und nicht zuletzt jeder Menge Spaß selbst zu kreieren. Das ist jetzt 16 Jahre her.

Dein Tipp an selbständige Mütter für einen stressfreien Alltag?
Es gab Zeiten, da arbeitete ich unaufhörlich, machte keine Mittagspause und arbeitete am Wochenende, ohne es zu hinterfragen. Heute weiß ich, wie wichtig es ist, Pausen einzulegen, Energie zu tanken, sich für kleine Erfolge zu belohnen sowie achtsam mit sich und anderen umzugehen. Mein Tipps: 1. Bewusst Abstand nehmen: Oft hilft mir schon ein Aperol am Elbstrand mit Freundinnen. 2. Ich schwöre auf meine To-do-Listen, sie strukturieren meinen Arbeitsalltag. 3. Die Liebe zum Job, die Freundschaft zu Kunden, die Solidarität, das Gefühl von Verbundenheit, an etwas Schönem zu arbeiten.

MAMAS MIT BAUCHGEFÜHL

Verratet uns kurz etwas von euch? 
Daniela: Ich bin 40 Jahre alt, dreifache Mama und Hebamme. Den Beruf als Hebamme habe ich zehn Jahre aktiv ausgeübt und lasse nun mein Wissen in meine Tätigkeit bei Kaiserschlüpfer mit einfließen.
Julia: Ich bin 45 Jahre alt und gelernte Verlagskauffrau mit anschließendem Abendstudium der Kommunikationswissenschaften. Ich habe zwei Kinder.

Wann und wie kam die Idee für Kaiserschlüpfer? 
Julia: Die Idee hatte ich direkt nach meinem Kaiserschnitt noch im Krankenhaus, da ist auch schon die erste Zeichnung entstanden. Ich habe mich anschließend mit Daniela besprochen, und sie war von der Idee begeistert. Sie kannte zu diesem Zeitpunkt auch keine adäquaten Lösungen, die Frauen nach einem Kaiserschnitt Erleichterung verschaffen.
Daniela: Mittlerweile haben wir acht unterschiedliche Slips entwickelt. Sie eignen sich für alle Lebenssituationen und in jedem Alter der Frau. Nicht nur für die Schwangerschaft und die Geburt, sondern auch bei Rücken- und Periodenbeschwerden, Endometriose oder einfach als angenehmen Halt für den Bauch. 

Euer bester Tipp für selbständige Mütter, um stressfrei den Alltag zu managen?
Daniela: Wichtig ist, Ruhe bewahren und seine Ansprüche nicht zu hoch zu schrauben. Mut zur Lücke. Man muss nicht immer alles schaffen und die perfekte Mama und Geschäftsfrau sein wollen. Denn dann holt einen immer wieder das Gefühl des Scheiterns ein. Ein Kind braucht keine perfekte Mama. Es braucht Liebe.
Julia: Jeder Tag ist eine neue Herausforderung, gerade jetzt. Ich genieße die Zeit mit meinen Kindern besonders intensiv. Wichtig ist es, ruhig zu bleiben (Daniela ist da ein gutes Vorbild für mich) und auch mal loszulassen, das gelingt mir nicht immer. Ich habe einen Mann, der mich sehr bestärkt, das macht vieles leichter. Wichtig sind kleine Auszeiten, in denen man wieder auftankt, ein Spaziergang allein oder eine Yogastunde.

Das rät die Expertin…

Warum entschließen sich viele Frauen, sich nach der Geburt eines Kindes selbstständig zu machen?
Ich denke, dass die Elternschaft eine Zäsur ins Leben bringt: Die Prioritäten ändern sich, Zeit für die Familie zu haben, bekommt einen hohen Stellenwert. Es geht ja nicht nur um ein paar Jahre, sondern um eine lange und intensive Phase – bis Kinder groß gezogen sind, vergehen fast zwei Jahrzehnte.

Welche Vorteile bringt es Müttern, selbstständig zu arbeiten?
Wer frei arbeitet, kann besser über seine Zeit bestimmen als Angestellte in einem Betrieb, der auf individuelle Lösungen keine Rücksicht nehmen kann. Als Selbstständige kann meine eigene Geschäftsidee mit den Kindern mitwachsen: mehr Aufträge in ruhigen Zeiten, weniger Aufträge in stressigen Phasen.

Vor welchen besonderen Herausforderungen stehen Mütter bei der Gründung?
Es passiert viel auf einmal: neues Kind, neuer Job, alles anders. Genau an diesem Punkt setze ich als Coach an. Ich begleite Frauen an dieser Schnittstelle des Lebens, um herauszufinden, was sie wirklich antreibt. Um herauszufinden, welche Stärken sie mitbringen und wie sie einzusetzen sind.

Wie schafft man es als Mutter und Unternehmerin, dass weder Kinder noch Job zu kurz kommen?
Es ist wichtig, gut organisiert zu sein, die Prioritäten zu setzen, wichtig von unwichtig zu unterscheiden; zu entscheiden, was mache ich wann. Aber: das trifft auf Mütter, die angestellt sind, genauso zu.

Welche drei Tipps können Sie selbstständigen Müttern für ihren Joballtag mit auf den Weg geben?
1. Businessplan, Website designen, zu Banken und Behörden gehen: wer sich selbstständig macht, hat lange To-Do-Listen. Und keine ist in allem Expertin. Also: Gib ab, was du nicht so gut kannst! Beauftrage andere und tausche Expertenwissen!

2. Nutze Netzwerke! Sprich mit Freunden! Schaue über den Tellerrand, verlasse die eigene Komfortzone.

3. Hinterfrage die Motivation deines Handelns – wage einen Blick in die Zukunft und frage dich: Welcher Weg ist mein Ziel?


Fotos: © Minividuals; © Mutterkleid, © Oliver Lassen, © Hosenmatz Magazin, © Kaiserschlüpfer, © Cornelia Paul Coaching, © Vlada Karpovich/pexels.com

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