GO, Girls!

Diese Hamburgerinnen feuern wir bei den Olympischen
und Paralympischen Spielen in Tokio an!
Der Sommer wird sportlich! Vom 23. Juli bis zum 8. August finden in Tokio die Olympischen Spiele statt, gefolgt von den Paralympics vom 24. August bis 5. September. Uns haben Hamburgs Top-Athletinnen verraten, was es bedeutet, für den Traum von den Olympischen und Paralympischen Spielen zu kämpfen, wie sie sich auf den größten Sportwettbewerb der Welt vorbereiten und was sie das Training für den Alltag gelehrt hat…

⠀Laura Ludwig &
⠀Maggie Kozuch
⠀Beachvolleyball
Laura Ludwig HAT SCHON OLYMPIA-GOLD IN DER TASCHE. in Rio räumte sie mit Kira Walkenhorst das begehrte Edelmetall ab. In Tokio steht sie erneut für den Hamburger SV im Sand – diesmal mit Maggie Kozuch als Blockerin an ihrer SEITE. gemeinsam haben die beiden in 2019 die World Tour Finals gewonnen und wollen auch in tokio wieder ganz oben aufs treppchen.
Was liebt ihr am meisten am Beachvolleyball?
Maggie: Das Spiel mit dem Ball – den Ball immer wieder trotz Wind, Wetter und Gegner unter Kontrolle zu bringen und zu beherrschen.
Was braucht es, um in eurer Sportart erfolgreich zu sein?
Laura: Einzelne Spielelemente müssen im Detail einstudiert werden. Immer und immer wieder, man muss athletisch auf den Punkt fit sein und man braucht ein gut funktionierendes Team um sich herum.
Habt ihr ein bestimmtes Ritual vor einem Spiel?
Laura: Ich habe mit meiner Psychologin Anett Szigeti eine feste Routine entwickelt. Ruhe, PMR und eine feste Abfolge von Übungen. Ich brauche immer eine halbe Stunde, bis ich bereit bin und mit Ruhe losgehen kann.
Was nehmt ihr aus dem Profisport fürs normale Leben mit
Maggie: Der Sport hat mich geprägt. Nicht nur durch die vielen Wettkämpfe, auch durch die Zeit dazwischen. Es sind viele intensive Freundschaften entstanden, für die ich sehr dankbar bin.

Susann Beucke – Segeln
Auf Medaillenkurs ist Seglerin Susann Beucke vom Norddeutschen Regatta Verein an der Alster. Gemeinsam mit Steuerfrau Tina Lutz geht die Vorschoterin in der 49er-FX-Klasse ins Rennen. Rückenwind geben die letzten großen Erfolge: Im Gepäck hat das Team den 1. Platz bei der Kieler Woche 2020 und EM-Gold.
Wie bist du zum Segeln gekommen?
Das Segeln liegt bei mir in der Familie. Meine Eltern haben sich beim Segeln kennengelernt, meine Großeltern sind bis vor 15 Jahren noch selbst über den Atlantik gesegelt. In meiner Familie sind quasi alle Segel-Freaks – und da musste ich dann natürlich auch mitziehen.
Was liebst du am meisten an deinem Sport?
Die Natur, das Draußensein und das komplette Wegsein von allem – das heißt, dass man auf dem Boot mit dem Kopf komplett dort und nicht im Alltag ist.
Wie viel Zeit investierst du wöchentlich in dein Training?
Das lässt sich im Segeln super schwer bemessen, weil wir Blocktrainings haben. Das heißt, man ist mal zwei Wochen unterwegs und dann wieder eine Woche zuhause. In dieser Zeit zuhause trainiert man natürlich auch, aber nicht ganz so intensiv wie beim Wassertraining, wo man von morgens um 8 Uhr bis Abends um 17, 18 Uhr unterwegs ist. Dafür kommt dann in der Zeit zuhause noch viel Organisation und Logistik dazu.
Was nimmst du aus Wettkampf und Training für den Alltag mit?
Den Tag so zu akzeptieren, wie er kommt. Manchmal hat man einen guten Tag, dann läuft alles rund und machmal läuft es auch an einem Wettkampftag nicht so gut. Dann geht es darum, trotzdem weiterzumachen, nach vorne zu schauen und die Sachen, die man unter Kontrolle hat, richtig zu machen. Es geht um eine generelle positive Grundeinstellung, gepaart mit dem Wissen, dass, wenn man einfach weitermacht und seinen Stiefel weiter durchzieht, man dann auch irgendwann das schafft, was man sich vorgenommen hat – egal ob im Alltag oder im Wettkampf. Dieses Durchhaltevermögen und ein Selbstverständnis von dem, welche Gegebenheiten man braucht, um zu performen, lernt man im Sport sehr, sehr viel.
Haben du und deine Team-Partnerin Tina ein besonderes Ritual vor einer Regatta?
Ein Ritual haben wir tatsächlich nicht. Denn wenn man Rituale nicht einhält, dann bedeutet das im Umkehrschluss, dass man nicht performen kann. Aber wir haben ganz, ganz starke Routinen, an denen wir festhalten und die für uns ziemlich wichtig sind. Die laufen immer gleich ab, egal wo wir sind. Es geht dabei los, wer wann zum Boot kommt – sozusagen in unser Office – und wer welche Verantwortlichkeit hat. Aber nichts davon ist ein Ritual. Ein Ritual ist schließlich nicht änderbar und auch nicht flexibel – und unsere Routinen müssen immer flexibel bleiben. Wir sind da auch nicht abergläubisch und sehr, sehr, sehr aufgabenorientiert, wenn wir im Hafen sind.
Maya Lindholm
Rollstuhlbasketball
Schon zwei Mal war MAYA Lindholm, die In Hamburg für die BG Baskets spielt, bei den Paralympischen Spielen dabei. In London gab’s die Gold-, in Rio die Silber-Medaille – und in Tokio will sie jetzt mit der Nationalmannschaft die Siegesserie fortsetzen…
Wie bist du zum Rollstuhlbasketball gekommen?
Ich bin zum Rollstuhlbasketball über meine damalige Reha gekommen. Nachdem ich 2004 durch eine Rückenmarksentzündung eine inkomplette Querschnittlähmung hatte, begann ich mit einer Reha. Dort hatte ich viele Therapien und auch eben Sporttherapie. Die haben mich dazu animiert, mit dem Basketball anzufangen. Nach dem ersten Probetraining war ich Feuer und Flamme, habe dann fleißig trainiert und es 2009 in die Nationalmannschad geschafft und spiele bei den BG Baskets in der 1. Bundesliga.
Was liebst du am meisten an deiner Sportart?
Ich liebe an dem Sport, dass er so variabel ist. Es gibt so viele Dinge, an denen man arbeiten kann (und zum Teil muss), um ein guter Spieler zu sein. Außerdem finde ich es toll, dass er inklusiv ist. Es könne Menschen mit und ohne Behinderung mitspielen, in der Bundesliga spielen sogar Männer und Frauen gemeinsam. Das ist eine besondere Herausforderung.
Hast du ein bestimmtes Ritual vor einem Wettkampf?
Ein bestimmtes Ritual habe ich nicht. Ich lege mich lieber nicht fest, dann kann man auch kein schlechtes Gefühl haben, falls man es mal vergisst. So bleibt man flexibel:)
Was nimmst du aus dem Sport fürs normale Leben mit?
Aus dem Sport nehme ich fürs Leben mit, dass man nie allein ist und immer jemand da ist, der dich unterstützt. Außerdem dass es okay ist Fehler zu machen. Jeden Tag / jedes Training bekommt man eine neue Chance, Dinge besser zu machen oder einfach zu versuchen, aus dem Fehler eine neue Situation zu schaffen. Außerdem ist es im Sport wie im Leben, dass jeder Stärken und Schwächen hat und man das nutzen kann, um sich Dinge leichter zu machen.


⠀Jette Fleschütz
⠀Hockey
Hamburg ist Deutschlands Hockey Hochburg Nummer eins. Kein Wunder, dass gleich zehn Top-Spielerinnen aus unserer Hansestadt im Nationalkader stehen. Die jüngste von ihnen, die mit gerade einmal 18 Jahren für das nationalteam nominiert wurde, ist Jette FleSCHÜTZ vom Großflottbeker THGC. die Stürmerin hat gerade mit der nationalmannschaft EM-Silber geholt und geht jetzt auch bei den olympischen spielen auf Tor- und medaillen-Jagd.
Was macht Hockey für dich zu einer besonderen Sportart?
Es ist vielseitig und ein toller Teamsport für alle Altersklassen.
Wie integrierst du den Sport in deinen Alltag?
Eine gute Planung macht es möglich, alles unter einen Hut zu bringen, momentan hat er natürlich Priorität.
Wie bereitest du dich auf einen Wettkampf vor? Hast du bestimmte Rituale?
Nein, ich habe keine bestimmten Rituale.
Was ist für dich der größte Gänsehautmoment bei einem Länderspiel?
Die Hymne!
Was bedeutet es für dich, das erste Mal bei Olympia mit dabei zu sein?
Die Erfüllung meines Traumes als Sportlerin!
Hannah
Küchler
Schwimmen
RICHTUNG WELTSPITZE SCHWIMMT Hannah Küchler vom AMTV-FTV Hamburg. DIE 19-Jährige gehört zu den besten Freistil-Schwimmerinnen Deutschlands uns konnte sich so einen Startplatz in der 4X100-METER-STAFFEL BEI DEN OLYMPISCHEN SPIELEN sichern.
Wie hast du das Schwimmen für dich entdeckt?
Ich war schon immer begeistert von Wasser. Auch schon als ich noch nicht schwimmen konnte. Als ich es gelernt habe, wollte ich nichts anderes mehr machen.
Was macht Hamburg zum idealen Trainingsort für dich?
Die Bedingungen in Hamburg sind optimal. Wir haben hier alles, was das Sportlerherz begehrt. Außerdem ist das Umfeld sehr ausgeglichen und wir kommen alle untereinander super klar.
Wie viel Zeit investierst du wöchentlich in dein Training?
Unter der Woche halte ich mich ungefähr 22 h am Olympiastützpunkt auf. Darunter fallen 2x Krafttraining und 7x Wassertraining. Das heißt, viel Zeit für anderes gibt es nicht neben dem Schwimmen und der zusätzlichen Schule.
Was bedeutet es für dich, bei Olympia mit dabei zu sein?
Olympia ist der große Traum jedes Athleten. Sich diesen mit 19 Jahren zu erfüllen, ist ein überwältigendes Gefühl und bedeutet mir sehr viel.
Hast du einen Glücksbringer, den du mit nach Tokio nimmst?
Ich habe keinen Glücksbringer, den ich mit nach Tokio nehmen könnte.


EDINA MÜLLER – Para Kanu
Für den Hamburger Kanu Club tritt Edina Müller bei den Paralympischen Spielen in Tokio an. Die Diplom-Sporttherapeutin und Mutter eines 2-jährigen Sohnes, die seit ihrem 16. Lebensjahr querschnittsgelähmt ist, hat bereits Paralympisches Gold in der Tasche: 2012 gewann sie bei den Paralympics mit dem Nationalteam im Rollstuhlbasketball. 2014 wechselte sie vom Ball- zum Wassersport und ist seitdem mit dem Kanu auf Erfolgskurs. Die 38-JÄHRIGE wurde Europa- und Weltmeisterin im Para Kanu, gewann Silber bei den Paralympics in Rio und will auch in Tokio wieder Vollgas geben.
Wie bist du zum Para Kanu gekommen?
Eigentlich durch Zufall. Ich habe meine Rolstuhlbasketballkarriere beendet und bin danach vom Kanu Hobby in den Parakanu Rennsport eingestiegen.
Was liebst du am meisten an deiner Sportart?
Die Freiheit auf dem Wasser und die Inklusivität.
Hast du ein bestimmtes Ritual vor einem Wettkampf?
Ein direktes Ritual habe ich nicht. Ich gehe vor dem Wettkampf dem Trubel etwas aus dem Weg und umgebe mich gerne mit vertrauten Dingen. Immer die gleichen Paddelschuhe zum Beispiel. War der Verlauf gut, trage ich genau die gleichen Sachen im nächsten Rennen.
Gibt es einen Glücksbringer, den du mit nach Tokio nimmst?
Ich hoffe immer noch, dass mein kleiner Sohn mit nach Japan kommen kann, er ist mein größter Glücksbringer. Ich habe aber für alle Fälle noch einen Anhänger mit einer Haarsträhne von ihm.
Was nimmst du aus dem Sport fürs normale Leben mit?
Es ist schwer, über einen langen Zeitraum erfolgreich zu sein. Wichtig ist, immer wieder neue Impulse und Reize zu setzen. Das lässt sich gut auf das “normale Leben” übertragen.
Fotos: © Mirja Geh, © Susann Beucke, © IMAGO / Conny Kurth, © Privat
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