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Turnier-Tagebuch: Hamburg European Open

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Turnier-Tagebuch: Hamburg European Open

Turnier-TAGEBUCH:
Hamburg European Open

Aufschlag am Rothenbaum! Bei dem Hamburg European Open trifft sich vom 22. bis zum 30. Juli das Who-is-Who der Tenniswelt und wir halten Euch hier über alle Highlights rund um das Turnier up to date…

DAY 1

Aufschlag am Rothenbaum! An Tag 1 standen bei den Hamburg European Open die Qualifikationen im Mittelpunkt. Neben vielversprechenden Newcomern ließen sich bereits die ersten Superstars auf der Anlage blicken. Und auch abseits des Platzes wurde es spannend…

“Wir sehen hier in Hamburg oft die Stars der Zukunft, so wie im vergangenen Jahr Carlos Alcaraz. Es lohnt sich also immer, auch mal auf die kleineren Plätze zu gehen”

Turnier-Botschafterin Andrea Petković

Tennis-Talk mit Andrea Petković über

…ihr Engagement als Turnierbotschafterin in Hamburg:
„Das war das Schöne an meinem Rücktritt vom aktiven Profidasein, dass ich viel mehr Zeit hatte und viel öfter nach Hamburg kommen konnte. Dadurch war ich schon in der Vorbereitung viel mehr beteiligt als zuvor. Jetzt konnte ich wirklich von Anfang an auch inhaltlich dabei sein und versuchen, Spielerinnen und Spieler zu akquirieren, die vielleicht noch nicht von den Vorzügen der Stadt Hamburg wissen. Und dadurch ist natürlich jetzt die Verbundenheit zu dem Turnier noch größer.“

…ihre Favoritinnen in diesem Jahr:
„Ich würde die deutschen Spielerinnen Eva Lys und Jule Niemeier hervorheben, beide haben unglaubliches Potenzial – beide mit einem Durchbruch letztes Jahr. Dieses Jahr ist dann das zweite, immer sehr schwierige Jahr, wo man den Erwartungen gerecht werden muss, die mit tollen Leistungen man geweckt hat. Ich weiß, dass Eva jetzt körperlich wieder in der Spur ist und dann ihr Potenzial, das sehr von ihrem Körper abhängig ist, davon, dass sie gesund ist, voll entfalten kann. Jule Niemeier hatte ein schwieriges Jahr zu Anfang, aber jetzt hat sie wieder zu alter Stärke gefunden und in Berlin Ons Jabeur geschlagen, die dann das Wimbledon Finale gespielt hat. Ich denke, dass Hamburg immer ein gutes Pflaster für deutsche Spielerinnen und Spieler war, und ich glaube, auch dieses Jahr.“

…Lokalmatador Alexander “Sascha” Zverev:
„Ich habe letztes Jahr schon gesagt, dass man nach jeder schweren Verletzung mit ungefähr einem Jahr fürs Comeback rechnen muss. Es dauert einfach so lange, bis man wieder ganz in seinem Körper angekommen ist, seinem Körper ganz vertrauen kann. Das ist eher mental als tatsächlich körperlich. Und meine Vorhersage hat dann auch zugetroffen. Genau ein Jahr später bei den French Open hat Sascha wieder mit seiner Höchstform aufgetrumpft, hat tolle Matches gespielt. Und ich hoffe, dass er diese Leistung auch hier wieder bringen kann. Auf Sand ist er natürlich absoluter Mitfavorit auf den Turniertitel und das wäre fürs Hamburger Publikum eine Riesensache, wenn er es soweit bringt. Sascha Zverev fasziniert vor allem auch die jungen Leute und ich glaube, das ist ganz wichtig fürs Tennis heutzutage, dass wird die jungen Menschen, die Kinder, die Jugendlichen begeistern fürs Tennis und da hat er eine große Ausstrahlung. Deswegen ist er für jedes Turnier sehr, sehr wichtig – und vor allem natürlich hier in seiner Heimatstadt Hamburg..“

…ihre Insider-Tipps für die Turnierwoche:
„Unbedingt Andrey Rublev beim Training zuschauen – ich habe noch keinen Spieler gesehen, der so sehr auf den Ball einprügelt wie er. Außerdem gilt es, den jungen Franzosen Arthur Fils im Auge zu behalten. Er ist der jüngste Spieler in den Top100. Ein Versprechen für die Zukunft ist auch der Chinese Zhizhen Zhang. Er hat schon jetzt die Ausstrahlung eines Stars.“

DAY 2

Zeit für die Familie! Beim “Arriba Family Day” konnten sich Kids, Erwachsene und Familien auf besondere Aktionen freuen und es gab sogar freien Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre. Zudem bekamen Groß & Klein mit den letzten Qualifikations-Spielen und dem Start des Hauptfelds der Damen auch auf dem Court eine ganze Menge geboten.

It’s Family-Time! Das Arriba Erlebnisbad sorgte am zweiten Tag der Hamburg European Open mit tollen Aktionen bei großen und kleinen Tennis-Freunden für jede Menge Spaß und Begeisterung. Und auf den Plätzen war natürlich auch so einiges los. Auf dem Center Court lieferte sich zunächst Kathleen Kanev aus Bad Homburg einen packenden Fight mit der Französin Elas Jacquemot, indem sie schließlich mit 5:7, 0:6 unterlag. Ins Hauptfeld geschafft haben es hingegen die beiden Topgesetzten der Qualifikation Polina Kudermetova und Kaja Juvan sowie die Türkin Zeynep Sonmez. Bei den Herren gelang dem an Position eins eingestuften Chilenen Cristian Garin der Hauptfeldeinzug. Nach mehr als zweieinhalb Stunden bezwang er Coppejans aus Belgien mit 2:6, 6:3, 7:6 (5). Der Schwede Elias Ymer behauptete sich gegen den Slowaken Jozef Kovalik mit 6:3, 6.3. Ein echtes Highlight war auch das erste Hauptrundenspiel der Damen auf dem Center Court. In einem packenden Dull bezwang die Hamburgerin Tamara Korpatsch in 2:16 Stunden Maria Carle aus Argentinien mit 3:6, 6:2, 6:1 und zog damit als erste Spielerin in das Achtelfinale des Turniers ein. Die ZuschauerInnen auf dem Center Court feierten die 28-Jährige nach ihrem Sieg ausgelassen mit einer La-Ola-Welle und Tamara kam aus dem glücklichen Strahlen gar nicht mehr heraus. „Ich war etwas aufgeregt am Anfang hier auf meinem Heimatplatz“, sagte die Bundesligaspielerin vom Der Club an der Alster, „aber jetzt freue ich mich natürlich sehr über die tolle Unterstützung.“ Ebenfalls im Achtelfinale stehen Panna Udvardy aus Ungarn und die Italienerin Martina Trevisan.

DAY 3

Traditionell dreht sich am Turniermontag alles um die Kids! Unter dem Motto “Kinder an die Macht!” durften die Minis nicht nur spannende Spiele erleben, sondern auch bei einer eigenen Pressekonferenz den Stars auf den Zahn fühlen. Zudem nahm sich Top-Star Alexander Zverev bei einer ganz besonderen Trainingssession Zeit für die kleinen Tennis-Fans.

“Ich bin hier um die Ecke aufgewachsen. Das ist natürlich schon besonders, hier zu sein und hier zu spielen.”

Alexander Zverev, ATP 19

Tennis-Talk mit Alexander Zverev über

…seine Kindheitserinnerungen an den Rothenbaum:
“Ich bin natürlich von klein auf immer zu dem Turnier gekommen. Meine erste richtige Erinnerung ist das unglaubliche Finale zwischen Nadal und Federer, wo am Ende Federer gewonnen hat. Da war ich so sechs, sieben Jahre alt. Eine meiner ersten Erinnerungen ist auch, wie ich zu Feder gekommen bin und ein Autogramm haben wollte. Ich habe sogar auf Englisch gefragt. Da war ich ganz stolz drauf.”

…Lieblingsorte in Hamburg:
“Als Kinder sind wir sehr, sehr oft in den Planten un Blomen Park gegangen. Dort war ein riesen Spielplatz, auf dem ich gerne war. So ein Tagesausflug sah dann immer so aus, dass wir erst ins Kino gegangen sind neben dem (Dammtor Anm. d. Red.) Bahnhof und danach zum Spielen in den Park. Auch wenn der Hamburger Dom da war, war das immer ein Highlight für mich.”

…Nervosität bei seinem Heimturnier:
“Es ist natürlich ein anderer Druck. Man kann sich auch extrem darüber freuen, wie ich mich auch in Halle darüber gefreut habe, in einem vollen Stadion zu spielen. Hier wird, glaube ich, auch mit einer guten Zuschauermenge zu rechnen sein. Und ich hoffe, das wird mir helfen. Jeder Tennisspieler fängt an, Tennis zu spielen, weil es irgendwann ein Kindheitstraum war, Tennisprofi zu werden, vor großem Publikum zu spielen und einfach die Sportart zu genießen. Ich glaube, wenn es ein volles Stadion ist, wenn die Zuschauer hinter dir sind, ist es genau das, was passiert – du genießt die Atmosphäre, du genießt die Sportart an sich.”

…den Antrieb zur Gründung seiner Alexander Zverev Foundation:
„Über eine Krankheit wie Diabetes wird nicht oft gesprochen. Deswegen ist auch wenig Ahnung da bei Menschen, die nicht an Diabetes erkrankt sind. Bei mir war es oft so, dass ich als Jugendlicher oder kleines Kind zu Ärzten gegangen bin und mir oftmals gesagt wurde: ‘Mit Diabetes Leistungssport – das kannst du sofort vergessen! Mach lieber was Vernünftiges. Geh zur Schule, geh studieren, schau, dass du dein Leben auf die Reihe bekommst.’ Ich glaube, ich und auch andere Sportler, bei Real Madrid gibt es zum Beispiel auch einen Spieler, der mit Diabetes spielt, können jetzt zeigen, mit dieser Krankheit ist alles möglich. Mit dieser Krankheit kann man ein normales Leben führen und seine Träume verfolgen. Das war ein riesen Antrieb für mich. Auf der anderen Seite geht es in verschiedenen Regionen auf dieser Welt wie in Afrika oder auch in vielen Teilen von Asien, nicht darum, ein schönes Leben zu führen, sondern es geht ums Überleben, weil viele Kinder, viele Jugendliche einfach nicht das Insulin haben oder die Teststreifen. Als Diabetiker musst du gut versorgt sein. Du musst an die notwendige Medizin kommen und an die notwendige Versorgung. Also ist ein Teil natürlich, Kindern und Jugendlichen Mut zu machen, aber der andere Teil und für mich der viel größere Teil ist, dass ich versuchen möchte, allen Menschen da draußen – nicht nur in Deutschland, nicht nur in Amerika, sondern überall auf der Welt, die Möglichkeit zu geben, mit Diabetes ein vernünftiges Leben zu führen.“

DAY 4

Hamburgs Local Heroes auf dem Vormarsch! Eva Lys vom Club an der Alster gelang am Turnierdienstag der bisher größte Sieg ihrer Karriere. Auch Lokalmatador Alexander Zverev griff zum ersten Mal ins Turniergeschehen ein und brachte den Center Court zum Beben…

Zum Ladies‘ Day am Rothenbaum durften sich nicht nur alle Besucherinnen über 15 Prozent Vergünstigung auf ihre Eintrittskarten freuen, sondern auf dem Platz war natürlich ebenfalls Frauenpower angesagt! Die Hamburgerin Eva Lys sorgte für die erste ganz große Überraschung bei den Hamburg European Open. Die 21-Jährige schaffte mit einem glatten 6:1, 6:1 über die an zwei gesetzte Mayar Sherif (Ägypten) den bislang größten Erfolg ihrer Karriere. Lys ist damit nach Jule Niemeier, Noma Noha Akugue und Tamara Korpatsch die vierte deutsche Spielerin, die die erste Runde des Turniers überstanden hat. Und auch Lokalmatador Alexander Zverev ist erfolgreich auf den Center Court am Rothenbaum zurückgekehrt. Der an Position vier Gesetzte bezwang in der ersten Runde den Slowaken Alex Molcan in nur 61 Minuten mit 6:0, 6:3 und wurde vom Hamburger Publikum begeistert gefeiert. Yannick Hanfmann zog ebenfalls ins Achtelfinale ein, nachdem der Argentinier Francisco Cerundolo im dritten Satz verletzungsbedingt aufgeben musste. Die spektakulären Matches des vierten Turniertags ließ sich auch die Hamburger Prominenz nicht entgehen. Auf der VIP-Trübene wurden u.a. Revolverheld-Frontman Johannes Strate, Segler Boris Hermann oder HSV Stadionsprecher Christian Stuebinger gesichtet. Auch der Topgesetzte Casper Ruud aus Norwegen hatte seinen ersten Auftritt in Hamburg – allerdings nicht auf dem Center Court, sondern an Deck des Kreuzfahrtschiffs ”Queen Victoria” der Reederei Cunard, das gerade in Hamburg vor Anker liegt. Hier stand die Nummer 4 der Weltrangliste der Presse Frage und Antwort und schlug mit Jule Niemeier zu einem Mini-Match an Bord auf.

DAY 5

Tennis all Night long! Am Turniermittwoch durften die Fans bis spät in den Abend hinein hochklassige Matches auf dem Center Court genießen. Mit Capser Ruud und Andrey Rublev griffen nun auch die beiden topgesetzten Herren ins Turniergeschehen ein…

“Hamburg ist für mich das Turnier, worauf ich mich am meisten freue. Ich bin hier aufgewachsen. Ich weiß noch, als ich hier noch vor zehn Jahren auf dem Center Court zugeschaut habe und es mir nicht in den Kopf kam, irgendwann hier zu spielen. 

Eva Lys, WTA 164

Tennis-Talk mit Eva Lys über

…die Hamburg European Open:
“Es ist auf jeden Fall die tollste Woche des Jahres für mich, unter anderem auch vor Heimpublikum zu spielen. Genauso viel wie es Gutes mit sich zieht, zieht es dann natürlich auch viel Verantwortung mit sich, vor allem auch vor mir selbst. Ich werde auf jeden Fall alles, was in meiner Macht steht, tun, um gut aufzuschlagen und natürlich auch die Leistung zu bringen, die ich auch selbst von mir erwarte.”

…ihr letztes Jahr auf der Tour:
“Wenn man auf die letzten 12 Monate zurückschaut, dann habe ich einen sehr großen Sprung gemacht. Ich hatte unglaublich viele sehr positive Momente, viele Erfolge, wo ich mir selbst und sicher auch vielen anderen gezeigt habe, dass ich mich gut in der Tour etablieren kann – unter anderem natürlich durch die Qualifizierung, bzw. die erste Runde bei einem Grand Slam in Australien. Leider hatte ich den Gland Slam Einzug bei den US-Open verpasst, was natürlich einerseits sehr, sehr bitter ist, andererseits auch wieder ein Beweis, dass ich das Können habe. Um die nächsten Jahre und nächsten Monate genauso erfolgreich oder vielleicht sogar noch erfolgreicher spielen zu können, muss ich auf jeden Fall genauso hart, wenn nicht härter weiterarbeiten. Ein Highlight war natürlich auch die erste Billie-Jean-King-Cup-Nominierung und, dass ich dann auch das Vertrauen der Bundestrainer bekommen habe, direkt in der ersten Rund für das eigene Land spielen zu dürfen. Also, da waren sehr, sehr viele Erlebnisse dabei, die ich so nicht vergessen werde und die mir das Gefühl gegeben haben, dass es bei mir in die richtige Richtung geht. Ich habe zudem sehr viele Leute um mich herum, die stark an mich glauben, und ich denke, das Wichtigste ist auch, dass ich selbst an mich glaube. Durch solche Ergebnisse und durch solche Momente wird der Glauben stärker und auch stark bleiben.”

…die mentale Spielvorbereitung:
“Ich bin seit 2020 bei einem Sportpsychologen und wir hören uns wöchentlich oder alle zwei, drei Wochen – je nachdem, wie sehr ich ihn brauche. Ich hab schon an vielen Dingen gearbeitet und ich glaube, an mir sieht man auch, sobald ich mich wohl auf dem Platz fühle, spiele ich mein bestes Tennis. Deshalb arbeiten wir sehr stark daran, auch in den Momenten, wo es mal nicht läuft, trotzdem die Ruhe zu bewahren und das einfach als kleine Challenge zu sehen. Ich mache auf jeden Fall Fortschritte und ich denke, das sieht man in dem Turnier hier.”

…ihre Zusammenarbeit mit Torben Beltz, Ex-Coach von Angelique Kerber:
„Ich fühle mich pudelwohl mit ihm. Ich verstehe mich mit ihm ganz gut. Er ist auf jeden Fall schon länger auf der Tour als ich und hat die Erfahrung, die ich vielleicht noch nicht gesammelt habe, die man einfach nur durch Grand Slams bekommt. Er versucht, mir wirklich alles weiterzugeben, was er kann. Er glaubt sehr stark an mich und das motiviert mich dementsprechend. “

DAY 6

It’s crunch time! So langsam lichtet sich das Feld bei den Hamburg European Open und mit den Viertelfinals der Damen und Achtelfinals der Herren standen wichtige Entscheidungen an – bei denen es zu einigen Überraschungen kam und Tränen auf dem Court kullerten…

Am Turnierdonnerstag schreibt eine 19-jährige Hamburgerin Geschichte am Rothenbaum: Direkt bei ihrem allerersten WTA-Turnier gelang Noma Noha Akugue vom Club ab der Alster nach einem hart umkämpften Match nach 2:42 Stunden mit 5:7, 6:4, 7:5 der Sieg über ihre italienische Gegnerin Martina Trevisan und damit der Einzug ins Halbfinale. Nach dem Matchball riss die auf dem Platz sonst so cool agierende junge Spielerin jubelnd die Arme in die Höhe – und bei der Umarmung mit Bundestrainerin Barbara Rittner flossen sogar einige Freudentränen. Für Jule Niemeier und Eva Lys war im Viertelfinale hingegen Endstation. Niemeier unterlag gegen die Qualifikantin Daria Saville aus Australien mit 3:6, 2:6 und verpasste ihren zweiten Halbfinal-Einzug bei der Sandplatzveranstaltung am Rothenbaum nach 2021. Lys verlor gegen die Niederländerin Arantxa Rus mit 2:6, 2:6. Triumphiren konnte hingegen Daniel Altmaier, der überraschend den Weltranglisten-Siebten Andrey Rublev mit 6:2, 6:2 bezwang. Yannick Hanfmann hingegen scheiterte mit 6:4, 1:6, 4:6 an dem Chinesen Zhizhen Zhang. Der topgesetzte Norweger Casper Ruud hatte gegen Cristian Garin aus Chile bei seinem 1:6, 6:2, 6:2-Erfolg erneut im ersten Satz Mühe, wurde seiner Favoritenrolle danach aber gerecht. Sein Viertelfinalgegner wird der Franzose Arthur Fils, der mit gerade 19 Jahren als Weltranglisten-71. der jüngste Spieler in den Top-100 der ATP ist. Titelverteidiger Lorenzo Musetti aus Italien ist ebenfalls noch mit dabei. Er gewann sein wegen Dunkelheit am Vortag abgebrochenes Match gegen den Slowaken Jozef Kovalik mit 3:6, 6:2, 6:4. Im Viertelfinale wird er nun auf den Serben Laslo Djere treffen.

DAY 7

Frauenpower am Rothenbaum! Bei den packenden Halbfinals der Damen begeistert eine junge Hamburgerin, Tennis-Legenden vergangener Tage schauen am Rothenbaum vorbei und bei den Viertelfinals der Herren sorgen die Underdogs für Überraschungen…

„Ich habe nicht mal davon geträumt, am Rothenbaum zu gewinnen. Mein Traum war nur, bei einem WTA-Turnier weit zu kommen.“

Noma Noha Akugue, ATP 207

Tennis-Talk mit Noma Noha Akugue über

…ihre Anfänge im Tennis:
„Mein Papa hat mich zum Kindergarten-Tennis gebracht. Da habe ich angefangen zu spielen und die Leute haben gesehen, dass ich Spaß hatte. Ich hab zunächst nur als Hobby gespielt, doch dann wurde ich immer besser und hab angefangen, auch Turniere zu spielen. Man hat gesehen, dass ich ein Talent habe, und dann ging es immer so weiter…” 

…ihr Team:
„Zu meinem Team gehört Barbara (Rittner, Anm.d.Red.), Andrea (Petković, Anm.d.Red.), Nadine (Raidt, Anm.d.Red.) mein Physio vom DTB, meine Eltern und Freunde –  also eigentlich fast jeder, den ich kenne. Einen Haupttrainer habe ich gerade nicht. Ich werde unter Barbara und Andrea geleitet.“

…ihre Routinen während eines Matches:
„Wenn ich einen Punkt gespielt habe oder Zeit brauche, drehe ich mich um und atme einmal durch und versuche, mich auf den nächsten Punkt zu konzentrieren. Das sind die eigentlichen Routinen jedes Matches.“

ihren Gameplan:
“Jede Gegnerin ist anders und ich versuche mich natürlich anzupassen. Aber ich versuche auch, auf mich zu achten und auf meine Stärken. Wir machen vor jedem Match einen Gameplan, was ihre Schwächen sind oder ihre Stärken. Dann passe ich mich ihr an oder ich versuche auch, selber Druck zu machen.”

DAY 8

Endspurt am Rothenbaum! Mit dem Finale der Damen und den beiden Halbfinalspielen der Herren versprachen die Hamburg European Open am zweiten Turniersamstag jede Menge Spannung und erstklassige Matches mit gleich zwei Local Heroes in den Endrunden…

Das Wochenende der Entscheidungen startete mit dem Endspiel der Damen. Für die 19-jährige Lokalmatadorin Noma Noha Akugue ging es gegen die 13 Jahre ältere Niederländerin Arantxa Rus (WTA 60). Im ersten Satz zeigte die junge Spielerin auf dem ausverkauften Center Court Nerven und unterlag mit 0:6 ihrer stark aufspielenden Gegnerin. Im zweiten Satz, angefeuert von den rund 10.000 Hamburger ZuschauerInnen, fand sie Zugang zum Match und musste sich erst im Tiebreak mit 3:7 geschlagen geben. Für die 32-jährige Arantxa Rus ist es ebenfalls ihr erster Titel auf der WTA-Tour. Die Trophäe nahm die Niederländerin von ihrer berühmten spanischen Namensvetterin Arantxa Sanchez entgegen. „Ich bin sehr glücklich und kann es noch kaum glauben“, sagte Rus nach dem größten Erfolg ihrer Karriere, den sie ihrem vor vier Monaten verstorbenen Vater widmete. Noch mehr emotionale Momente lieferte das hochklassige Match zwischen Alexander Zverev und dem französischen Aufsteiger Arthur Fils. Mit lautem Jubel feierte der Tennis-Olympiasieger am Ende seinen 6:2, 6:4-Erfolg und löste sein Final-Ticket für das Traditions-Turniers in seiner Heimatstadt. „Ich bin hier aufgewachsen, habe mein ganzes Leben hier verbracht. Es gibt wenige ATP-Turniere auf der Welt, die ich mehr gewinnen möchte als Hamburg“, so der 26-Jährige. Sein Gegner ist der Serbe Laslo Djere, der im ersten Halbfinale glatt 6:3, 6:2 gegen den Chinesen Zhizhen Zhang gewann. Die gute Nachricht für alle, die den Showdown live verfolgen möchten: Es sind noch Karten für das Finalspiel erhältlich, das am Sonntag das Stadion am Rothenbaum zum Beben bringen wird!

DAY 9

An diesem Sonntag wurde Tennis-Geschichte geschrieben! In einem packenden Finale am Rothenbaum gelang es Lokalmatador Alexander Zverev vor ausverkauften Rängen, als erster deutscher Spieler seit 30 Jahren das Traditionsturnier für sich zu entscheiden…

„Heute auf dem Platz habe ich mir einen Traum erfüllt. Ich bin hier geboren. In Hamburg habe ich das erste Mal einen Tennisschläger in der Hand gehabt und dieses Turnier ist einfach mehr wert, ist einfach größer als ein normales ATP-Turnier.”

Alexander Zverev, Hamburg-European-Open-Champion 2023

Weitere Infos UND TICKETS ZU DEN HAMBURG EUROPEAN OPEN BEKOMMT Ihr unter:

www.hamburg-open.com

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Fotos: © Hamburg European Open / Alexander Scheuber, © Hamburg European Open/ WITTERS, © Mrs.CITY

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