Mrs.CITY Hamburg
You Are Reading

Zwei gute Feen: Claudia Seehusen & Anja Engelke

100
CITY-GUIDE, CITY-TALK

Zwei gute Feen: Claudia Seehusen & Anja Engelke

Claudia Seehusen
& Anja Engelke

Zwei gute Feen für unsere Stadt! Die beiden Unternehmerinnen Claudia Seehusen (51) und Anja Engelke(50) haben den Aktionstag „Wi mook dat!“ ins Leben gerufen, der am 15. September in die dritte Runde geht. Für ihr Projekt mobilisieren die beiden Frauen Hamburger Unternehmen, sich einen Tag lang für die gute Sache ins Zeug zu legen und sich für Kinder, Obdachlose, Flüchtlinge, Menschen mit Behinderung oder den Naturschutz einzusetzen. Hier verrät das Power-Duo, wie es auf die Idee für diese besondere Aktion gekommen ist …

Wie kamt ihr auf die Idee für „Wi mook dat“?

In anderen deutschen Städten existieren schon seit Jahren soziale Aktionstage mit einem ähnlichen Konzept. Ein Tag, viele helfende Hände aus unterschiedlichen Unternehmen mit einem Ziel: zum Gemeinwohl beitragen und die eigene Stadt ein Stück lebenswerter machen.

In Hamburg wurde schon häufig in verschiedenen Arbeitskreisen und Netzwerken diskutiert, so einen Tag des Engagements auch hier in der Hansestadt auf die Beine zu stellen. Dabei blieb es dann auch – beim „schnacken“. Wir haben uns 2013 zusammengesetzt und angefangen, das Konzept für diesen Tag zu erarbeiten, und haben dann einfach „gemacht“. So war auch das Motto und der Spirit für diesen Tag schnell gefunden: Wi mook dat! – ist plattdeutsch und heißt „Wir machen das!“. Genau das ist auch die Energie, die wir an unseren Aktionstagen erleben, wenn viele helfende Hände in Teams gemeinsam in ihrem ausgewählten Projekt anpacken und sich freuen, ganz konkret helfen zu können.


Woher kennt ihr euch?

Wir haben uns im Rahmen der Gründung eines Corporate Social Responsibility-Netzwerks in Hamburg kennengelernt. Das Netzwerk ist leider nie an den Start gegangen, aber wir haben dann eben gemeinsam „Wi mook dat!“ auf die Beine gestellt.

Wie lange brauchte es von der Idee bis zur Umsetzung des ersten Aktionstags?

Ein knappes Jahr Arbeit haben wir in die Konzeption, Projektpartner-Recherche, Erstellung der Website sowie die Erarbeitung der Arbeitsabläufe gesteckt.

War die Rollenverteilung zwischen Euch von Anfang an klar?

Es gibt bei uns keine klassische Rollenverteilung. Wir haben Aufgabenbereiche und Projekte zugeordnet. Wir sind es beide gewohnt, sehr selbstständig zu arbeiten und durch die klare Abgrenzung läuft bei uns auch alles wirklich rund. Wir sind beide aber auch sehr verantwortungsbewusste und verlässliche Partner.

Der Tag findet nun schon zum dritten Mal statt: Was hat sich seitdem verändert?

Wir sind unserer Anfangskonzeption treu geblieben. Diese basiert ja auf jahrelanger Erfahrung, die wir durch die Konzeption und Umsetzung von individuellen Aktionstagen für andere Unternehmen gewonnen haben. Die teilnehmenden Unternehmen schätzen unseren Service, dass wir alles komplett von A-Z für sie organisieren und sie sich „nur noch“ um die Gewinnung der helfenden Hände in ihren Unternehmen kümmern müssen. Es gibt zahlreiche Unternehmen, die schon zum dritten Mal dabei sind und große Fans von Wi mook dat! sind und in ihren Kreisen sogar Werbung für den Aktionstag  machen.

Was ist das Schöne an der Arbeit an diesem Projekt?

Uns macht es immer wieder glücklich, etwas wirklich Sinnvolles  mit unserer Arbeit bewirken zu können. Es macht Freude, beiden Seiten, sowohl den gemeinnützigen Organisationen als auch den Unternehmen, Einblicke in eine andere Welt zu ermöglichen. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Unternehmen erleben einen Perspektivwechsel und sie sind stolz auf ihren Arbeitgeber, dass er ihnen so eine Art von Engagement während der regulären Arbeitszeit ermöglicht. Außerdem lernen sich Kollegen/Innen und Vorgesetzte auf einer ganz anderen Ebene kennen, wenn man Seite an Seite in der Alster steht und Kies schüttet oder ein Spielhaus für Kinder in Horn renoviert. Da sind oft ganz andere Talente gefragt als die im täglichen Arbeitsalltag.
Und die Projektpartner aus dem gemeinnützigen Sektor bekommen Hilfe bei dringend notwendigen handwerklichen Tätigkeiten, Gartenarbeiten, gemeinsamen sportliche Aktivitäten oder Ausflügen, die sonst nicht möglich wären und schon lange umgesetzt werden sollen, es aber oft an helfenden Händen und finanziellen Mitteln fehlt.

Vor welche Probleme stellte es euch, diesen Tag ins Leben zu rufen?

Am Anfang war es nicht einfach, die ersten Unternehmen zu überzeugen, bei diesem Tag dabei zu sein – denn es gab ja noch keine Erfolgsgeschichte, auf die wir hätten verweisen können. Und der zeitliche Aufwand war wesentlich größer als wir geplant hatten – denn diese Art von Aktionstag hat schon noch eine andere organisatorische Größenordnung, wenn man zehn bis zwölf Unternehmen mit unterschiedlichen Projekten koordiniert, als beispielsweise einen Social Day für ein Unternehmen mit zehn Projekten zu organisieren. Und es gibt ja noch die Abschlussveranstaltung, die Pressearbeit und viele andere kleinere und größere Aufgaben rund um diesen Tag.

Erinnert ihr euch an eine Situation, die euch besonders ans Herz ging?

Es gibt sehr viele schöne Situationen. Aber uns geht immer das Herz auf, wenn wir am Ende eines Aktionstages beim Abschlussgrillen in lauter glückliche Gesichter schauen dürfen. Sowohl auf der Unternehmensseite als auch bei den gemeinnützigen Partnern. Es ist einfach ein wunderbares Gefühl, helfen zu können. Das ist auch immer wieder unser Ansporn, wenn es heißt den nächsten Aktionstag auf die Beine zu stellen.

Würdet ihr sagen, dass die Hamburger generell sozial engagiert sind?

Ja die Hamburger sind grundsätzlich schon sehr engagiert. Wie in anderen Großstädten ist der Prozentsatz niedriger als in ländlicheren Gebieten, aber gerade die Flüchtlingswelle 2015 hat ganz deutlich gezeigt, wie hilfsbereit die Bürger und Bürgerinnen sind.
Gesellschaftliches Engagement hat in Hamburg seit jeher Tradition und ist auch ein wesentlicher Bestandteil hanseatischer Unternehmenskultur. Sehr viele Hamburger Unternehmen engagieren sich individuell auf ganz unterschiedliche Weise für gemeinnützige Initiativen und Projekte.
Deshalb wird auch dieser Aktionstag so gut angenommen: In diesem Jahr sind die folgenden Unternehmen dabei und engagieren sich insgesamt mit über 160 Mitarbeitern in ganz unterschiedlichen Projekten in den Bereichen Kinder- und Jugendhilfe, Hilfe für Obdachlose, Flüchtlinge und Menschen mit Behinderung und für den Naturschutz in unserer wunderschönen Stadt: Basler AG, Carlsberg Deutschland GmbH, edding AG, Eppendorf AG, Gebr. Heinemann SE, Hauni Maschinenbau GmbH, Hamburg Port Authority AöR,  Körber AG,  Mankiewicz Gebr. & Co., Peek & Cloppenburg KG sowie Velux Deutschland GmbH. Wir freuen uns sehr über ihre tatkräftige Unterstützung. 

Alle Infos zu “Wi mook dat!” bekommt Ihr unter: wimookdat.de


Fotos: © Michael Schott

Das könnte Dich auch interessieren


DIESE ARTIKEL SIND AKTUELL BELIEBT